Die Schachnovelle wurde neu verfilmt! Markus Wiegand und ich nahmen dies zum Anlass eines gemeinsamen Kinobesuchs. Wir beide hatten bereits das Buch gelesen und konnten daher vergleichen. Ich erst letztes Jahr, daher war die Erinnerung noch frisch, bei Markus war es schon etwas länger her. Einen Eindruck über den Inhalt des Films kann man am besten durch Anschauen des Trailers gewinnen.

Inhaltlich gefiel er mir sehr gut, denn auch wenn es an einigen Stellen Abweichungen zur Vorlage gab, so wurde doch die Essenz des Buches erhalten und sehenswert transportiert. Die Schauspieler waren Klasse, die Ausstattung hochwertig. Ich hatte allerdings häufig das Gefühl, dass man locker 10-20 Minuten hätte sparen können. Gerade bei Szenen, in denen verdeutlich werden sollte, dass die Isolationsfolter Menschen psychisch genau so zerstören kann, wie physische Folter, hatte ich häufiger den Gedanken: Ja, ich habs ja verstanden, macht endlich weiter mit der Story. Die Vorlage war ja schon als Novelle kurz und knackig ausgelegt, das hätte man auch für den Film mehr beherzigen sollen.
Übrigens habe ich festgestellt, dass es auf Youtube auch komplette Hörbücher des Buches gibt, hier z.B.:
Insgesamt ist es schön, mal wieder einen Film zu haben, der „Schach“ im Titel hat, auch wenn das Schachspiel an sich dort mehr als Mittel der Dramaturgie des Wahnsinns dient und Schach nicht als das Spiel darstellt, welches Schönheit transportiert und von vielen kultivierten Menschen dafür geliebt wird.