SK Halle 1946 eV
Teutopokal Juli – Eine erlesene Auswahl
Etwas verspätet, aber hier ist er endlich: Der Bericht vom Teutopokalturnier im Juli. Wieder waren wir zu Gast in der Sprachschule von Familie Heidemann. Vielen Dank abermals für die Gastfreundschaft und die kostenfreien Kekse und Getränke! Leider war das Turnier auf 9 Bretter beschränkt, sodass bei weitem nicht alle Interessenten zum Zuge kamen. Besonders leid tut es mir für die Schachfreunde aus Hamm, die den weiten Weg auf sich genommen hatten und dann vor Ort feststellten, dass dieses Mal leider keine spontane Teilnahme ohne Voranmeldung möglich war. Nächstes Jahr bemühe ich mich nur noch Spielorte zu organisieren, wo wir 15 Bretter unterbekommen. Gewonnen hat Helena Neumann vor Ulrich Tamm und Ingo Althöfer. Unten folgen noch ein paar Fotos der Veranstaltung. Am 12.09. geht es in Rheda weiter.
Schnellschachturnier auf dem Tannenhof
Bericht von Markus Schirmbeck
Was sind die Hauptzutaten eines gelungenen Schachturniers? Mir sind vor allem folgende Dinge wichtig:
– Das Turnier sollte an einem schönen Ort stattfinden, an dem man sich wohlfühlt. Die Spielbedingungen sollten einem konzentrierten sportlichen Wettkampf ermöglichen.
– Das Turnier sollte einen sportlichen Wert haben. Es sollte für jeden Teilnehmer persönliche Herausforderung und Mehrwert bieten.
– Das Turnier sollte eine gute Mischung an teilnehmenden Schachspielern und Schachspielerinnen bieten (Spielstärke, Alter, Geschlecht,…).
– Das Turnier sollte in seinem Ablauf stringent durchgezogen werden.
– Das Turnier sollte eine gewisse Außenwirkung über die teilnehmenden Spieler hinaus haben.
Die üblicherweise angebotenen Turniere erfüllen diese Punkte mal mehr, mal weniger. Mal spielt man in einer Turnhalle, mal in einem stilvollen Turniersaal. Mal spielt man rundenlang abwechselnd gegen deutlich stärkere und deutlich schwächere Spieler, mal erwischt man Gegner im gleichen Spielstärkebereich und spielt eine spannende Partie nach der anderen. Mal gibt es eine Liveübertragung, mal nicht.
Beim Turnier auf dem Tannenhof haben wir versucht, möglichst viele dieser oben aufgeführten Dinge gut zu machen. Der Tannenhof selbst bot sehr gute Spielbedingungen. In der rustikalen Scheune mit großem Beamer und Einzeltischen spielten wir bei bestem Wetter in entspannter Atmosphäre 7 Runden Schnellschach mit viel Kaffee, Eis und Kuchen und anderen Leckereien des Hofrestaurants. Viele Teilnehmer blieben auch nach dem Turnier noch zum Abendessen und hauten dabei ihre Gutscheine auf den Kopf (Startgeld war 20€, dafür gab es im Gegenzug einen Gutschein in gleicher Höhe). Spielstärkemäßig war für jeden vom Niveau Anfänger bis Fidemeister etwas dabei und einige erspielten sich bei unserem Turnier auch ihre erste Rapid-ELO. Wir hatten altersmäßig von Kind bis Senior alles dabei und der weibliche Anteil war mit 14% auch ganz ok für einen Sport, bei dem auch mal gar keine Frau unter den Teilnehmern zu finden ist. Überzogen haben wir um eine halbe Stunde, eine Viertelstunde ging dabei auf das Konto der verlängerten Kaffeepause. Beim nächsten Mal wäre es eine Überlegung wert, die etwas nach vorne oder hinten zu verschieben, um dem Konkurrenzdruck der sonstigen Kaffeegäste um die Ressourcen des Servicepersonals nicht ganz so arg ausgesetzt zu sein. Die Außenwirkung war nicht übermäßig gut, aber durchaus vorhanden. Einige neugierige Kaffeebesucher kamen in die Scheune, schauten uns beim Denken zu und fragten mich auch, wie der Einstieg in unseren schönen Sport gelingen könnte. Unterm Strich war das ein sehr gutes Turnier, mich erreichte ein überwältigend positives Feedback.
Herzlichen Dank an das Team des Tannenhofs für die Gastfreundschaft und die erquickliche gemeinsame Orga-Arbeit im Vorfeld, herzlichen Dank an alle Teilnehmer, vor allem an die, die beim Aufräumen geholten haben!
Bis zum nächsten Mal bei einem Schachturnier mit zertifizierter SK-Halle-Qualität ;-)!
Alle Ergebnisse auf Chess Results
Die vorbereitete Scheune war mit den 36 Teilnehmern gut gefüllt, es hätten aber auch noch bei Bedarf ein paar Tische mehr hinein gepasst.
Nach dem Aufbau gönnten wir uns ein leckeres Mittagessen im VIP-Bereich ;-).
Ludger Höllmann tauchte 2 Minuten vor Turnierbeginn auf, hatte Glück, weil ein angemeldeter Teilnehmer nicht kam, und schaffte es so gerade noch mitzuspielen. Nach der Null gegen Lily folgte eine weitere und darauf 5 Siege und am Ende der 6. Platz. Für Lily lief es danach so lala, am Ende war es der 11. Platz.
Meine Ansage vor dem Turnierbeginn. Herr Grottendieck, der Inhaber des Tannenhofs, stieg beim Aufbau extra noch mit der Leiter in luftige Höhen an die Scheunendecke, um den Beamer scharf zu stellen. Starker Einsatz für den Schachsport!
Allet für de Dackel! Klara war gestern unser Turniermaskottchen!
Tobias Eismann (links) gegen Florian Schwitters vom TSV Riemsloh. Obwohl man geografisch gar nicht so weit voneinander entfernt ist, kennt man sich aufgrund unterschiedlicher Landesverbandszugehörigkeit gar nicht. Gestern haben wir das geändert :-).
Lennart Oelschläger gegen den jüngsten Teilnehmer Alexander Subenko (Jahrgang 2017). Alexander erspielte starke 3 Punkte, Lennart landete mit 4 Punkten im Rahmen der Erwartungen.
Lorenz Kowalzik und Aaron Vesszö landete beide am Ende bei 50%. Den direkten Vergleich gewann Aaron in der 4. Runde.
Benjamin (links) im Duell mit Markus Cremann, spielte ein gutes Turnier (ELO-Performance von 1656).
Viktor packte mal wieder einige seiner Spezialvarianten aus, das funktionierte mal mehr mal weniger gut. 3 Siege bedeuten aber immerhin einen ELO-Gewinn von 24 Punkten. Gegen Lorenz funktionierte es gut, das Spiel gegen ihn gewann Viktor.
Edward Bundan braucht anscheinend immer ein bisschen, um sich warm zu spielen, dann schlägt er aber mit Macht zu. Ähnlich wie beim Teutopokal letzte Woche, startete er schlecht mit 0,5/2, um dann am Ende mit 5/7 aber noch auf den 4. Platz zu klettern.
Gegen WFM Helena Neumann verteidigte er in der letzten Runde seine Stellung zum Remis, es war die letzte Partie des Turniers.
Die Entscheidung zum Turniersieg fiel in der letzten Runde, auch Klara schaute bei der Partie vorbei. Gewonnen hat FM Holger Hebbinghaus, nachdem er in der letzten Runde die bis dahin punktgleiche WFM Lisa Sickmann besiegen konnte.
Der strahlende Sieger!
Das zufriedene Maskottchen, eingefangen und verewigt von Birgit Dawin-Vesszö!
Deutscher Meister und Deutsche Meisterin Lily Schirmbeck beim DSAM-Finale
Kaum von der Team-EM zurück stand schon das nächste Highlight auf dem Turnierplan: Das Finale der DSAM (Deutsche Schach-Amateurmeisterschaft) wartete. Kurz zweifelten wir, ob wir angesichts der anstrengenden EM, die auf die anstrengende DJEM und diese wiederum auf den anstrengenden Endspurt in der Schule folgte, nicht das Turnier absagen und lieber eine Woche Erholung einstreuen sollten. Nach 14 Stunden Schlaf meine Lily aber dann: „Ich habe mich nicht umsonst qualifiziert, ich will das dann auch spielen.“ Diskussion zu Ende, auf nach Bad Wildungen!
Beim Finale der DSAM spielen die bestplatzierten der sieben Qualifikationsturniere unter sich in ihrer jeweiligen Gruppe (A-G) den Sieger aus. Die Gruppeneinteilung aufgrund der Wertungszahl am Stichtag Anfang der Saison führt tendenziell dazu, dass im Finale jugendliche Schachspieler, die zwischen diesem Stichtag und dem Finale große Leistungssprünge gemacht haben, am Ende ganz vorne zu finden sind. Lily ist dafür das beste Beispiel. Am Stichtag (01.11.2024) lag sie mit ihrer Zahl knapp unter der oberen DWZ-Grenze (1750) für die Gruppe D, bis zum Finale gewann sie knapp 200 Punkte und führte nun mit knappem Abstand die Setzliste vor dem Turnier an. Sie war damit keine Ausnahme, sondern in guter Gesellschaft: Die ersten 29 Teilnehmer des Finales in ihrer Gruppe waren mittlerweile mit ihrer Zahl über die Gruppengrenze geklettert. Es ist keine verwegene Prognose, dass die meisten ihre schachliche Leistungsgrenze noch nicht erreicht haben und sich weiter verbessern werden. Es würde also schwer werden gegen sie im Finale zu bestehen.
Im Maritim-Look passend zur Maritim-Location in Bad Wildungen
Für Lily lief es allerdings sehr gut. Sie spielte alle Runden am 1. Brett, startete mit drei Siegen und einigte sich in der 4. Runde mit ihrem Gegner auf ein Remis (und das schon im Mittelspiel) – eigentlich nicht Lilys Art, aber die Luft im Spielsaal war dieses Mal nicht so gut, wie eigentlich von Bad Wildungen gewohnt. Die Klimaanlage lief nicht und es wurde mit der Zeit sehr stickig. Lily und ihr Gegner konnten nicht mehr bei klarem Verstand weiter spielen. Vor der letzten Runde gab es vier Spieler mit 3,5 Punkten an der Turnierspitze, dahinter weitere 5 Spieler mit einem halben Punkt Abstand zu dieser Gruppe. Es war klar, dass der Turniersieg nur mit einem Sieg in der letzten Runde zu erreichen sein würde. Lily spielte eine schöne strategische Angriffspartie und konnte diese souverän gewinnen.
Weiß steht hier strategisch schon auf Gewinn, wenn man den richtigen Plan findet, und Lily fand ihn! Mit Db2, langer Rutsche und Tg1 stehen alle Figuren zum Angriff auf den schwarzen König bereit. Dann im richtigen Moment auf g5 nehmen, f4 spielen und durchbrechen. Schwarz kann dagegen langfristig wenig unternehmen.
Die Partie an Brett 2 endete Remis, damit war klar: Es brauchte dieses Mal nicht einmal Buchholzglück, mit einem halben Punkt Abstand gewann Lily das Turnier der Gruppe D. Dies ist ein besonderer Erfolg für sie. 1x EM Silber, 3x Team-EM Bronze, 4. bei der Rapid-WM und -EM und Deutsche-Jugend-Vizemeisterin sind tolle Leistungen, aber sie stand bisher noch nie bei einer bedeutenden Meisterschaft auf eins. Und damit nicht genug: Da sie logischerweise auch beste Frau ihrer Gruppe war, hat sie sogar zwei Titel gewonnen:
Deutscher Meister und Deutsche Meisterin Lily Schirmbeck!
Hochrangige Gratulanten: Lily mit ihren Pokalen umrahmt von DSB-Präsidentin Ingrid Lauterbach und DSB-Vizepräsident Jannik Kiesel
Alle Sieger der Gruppe-D: Vitaliy Sviridov (rechts neben Ingrid Lauterbach) belegte den 4. Platz und war der einzige, der sich in die Phalanx der Jugendspieler reinmogeln konnte ;-).
Link zu Lilys Partien beim DSAM-Finale
„I feel Slovenia“ – Bronze bei der Team-EM in Terme Čatež
Bericht von Viktoria und Markus Schirmbeck
„I feel Slovenia“ lautete das Motto der Jugend-Team-EM in Slovenien und blieb nicht nur ein Versprechen. Es war ein echtes Gefühl, welches uns von Beginn bis zum Ende begleitet hat. Dem slowenischen Schachverband ist es in dem kleinen ländlich gelegenen Thermalbadeort Terme Čatež gelungen, nicht nur für beste Spielbedingungen, sondern auch für buchstäblich „love in the air“ zu sorgen. Es gab vielleicht kein Meer und keinen Strand in Terme Čatež, aber dafür eine riesige Thermalbadelandschaft, saubere Zimmer, ein wirklich gutes Essen und eine professionelle und reibungslose Organisation mit Liebe zum Detail. Wenn jetzt noch schnelles, zuverlässiges WLAN auch zu Vorbereitungsstoßzeiten dazu käme, wäre es perfekt, aber das ist schon Jammern auf sehr hohem Niveau.
Fotos: Luka Rifelj/ECU
Unserer Ansicht nach war das die bislang bestorganisierte internationale Meisterschaft, die wir miterleben durften (und das waren in Lilys noch junger Karriere mittlerweile schon einige). Zum dritten Mal wurde Lily nun für dieses Turnier für die deutsche Mannschaft nominiert: 2023 im rumänischen Iași im Team mit Paula Czäczine an Brett 2, 2024 auf Rhodos mit Alicia Kovalskyy an Brett 1 und nun 2025 wieder an Brett 1, dieses Mal mit Tiffany Tu als Teampartnerin. Zweimal gab es Bronze, Ziel war es dies in Slowenien zu toppen.
Germany A: Lily Schirmbeck und Tiffany Tu (Foto: Luka Rifelj/ECU)
Lily mit ihrer Glückskette, die sie von ihrer türkischen Gegnerin Melis Duru Kaygun in der zweiten Runde geschenkt bekommen hat. Vielen Dank nochmal an dieser Stelle, Grüße gehen raus! (Foto: Luka Rifelj/ECU)
Der Deutsche Schachbund schickte 3 Mannschaften in der U12w Altersklasse, Germany B und C wurden dabei mit Spielerinnen aus einem Mädchenförderprojekt der Jussupow Schachschule besetzt und sollten erste Erfahrungen auf internationaler Ebene sammeln. In der ersten Runde kam es dann auch gleich zum Duell mit Germany C. Lily und Tiffany gewannen es sicher mit 1,5:0,5. Lily ließ dabei leider einen klaren Gewinn aus. In Runde 2 ging es gegen den Titelverteidiger Türkei. Die Türkinnen hatten 2024 überraschend Gold gewonnen und sind traditionell unterbewertet. Auch dieses Mal war es ein heißes Duell, welches nach wechselhaftem Verlauf mit einem leistungsgerechten 1:1 endete. Runde 3 ging es dann mit Ungarn gegen das erste Team, welches nominell auf Augenhöhe war. Sowohl Tiffany als auch Lily konnten ihre Partien gewinnen. Lily gelang dabei ein hübscher Königsangriff:
Die kleine Rochade spielte die Ungarin hier mit wenig Zeit auf der Uhr. Das verliert, nach dem Bauernopfer f5 steht der Weg zum schwarzen König offen.
Lily beobachtete das Duell Slowenien – Polen. (Foto: Luka Rifelj/ECU)
Schnappschüsse des hervorragenden Turnierfotografen: So viele tolle Fotos wie dieses Mal gab es noch nie. (Foto: Luka Rifelj/ECU)
In der 4. Runde ging es dann gegen den Turnierfavoriten Polen, der zwei WCMs ans Brett schickten. Die Polinnen wollten vermutlich von vornherein an Brett 1 möglichst Remis machen und dann mit Macht zu versuchen Brett 2 zu gewinnen, wo sie 200 ELO-Punkte mehr hatten. Der Plan ging letztlich auf. Zuzanna Kaminska spielte gegen Lily eine lange Theorievariante runter, die sie bis zum 14. Zug kannte (Lily sogar noch etwas weiter) und wählte dann bei der ersten sich bietenden Gelegenheit eine Stellungswiederholung, der Lily nicht ausweichen konnte ohne auf Verlust zu stehen. Fast ging der polnische Plan aber dann doch schief. Tiffany hielt in einer sehr komplexen Stellung an Brett 2 sehr gut mit, verbrauchte dabei aber sehr viel Zeit, verpasste eine große Chance in Vorteil zu kommen und verlor die Partie in großer Zeitnot letztlich noch im Endspiel. Der Endstand war also 1,5:0,5 für Polen.
Wie schlägt man hier wieder? Tiffany wählte leider den Bauern, mit dem Springer wäre deutlich stärker gewesen, weil dann ein paar Abtäusche forciert und die weißen Bauern am Damenflügel schnell flott werden.
Völkerverständigung vor der letzten Runde: Lily mit dem Rücken zum Fotografen, links davon Sara Vignesh, Smrithi Suryaprakash (beide Germany C). In der Mitte die Turniersiegerinnen Lila Rzadkowska und Suzanna Kaminska. Mit Cappy gegenüber Lily Zuzanna Sobczak (Germany B). (Foto: Luka Rifelj/ECU)
In der 5. Runde wurden Lily und Tiffany gegen die Ukraine gepaart, ein gefährlicher Gegner. Beide hatten in ihren Partien Chancen. Lily verrechnete sich aber im Mittelspiel und auch Tiffany konnte die Chancen, die ihre Gegnerin ihr bot, nicht nutzen und so endete auch diese Paarung mit einer Niederlage. Plötzlich schien es sogar fraglich, ob es mit einer Medaille am Ende noch etwas werden könnte. Fest stand, dass die letzten beiden Runden gewonnen werden mussten.
Gegen Slowenien B folgte in der 6. Runde ein Pflichtsieg. Vor der 7. Runde stand dann mehr oder weniger fest, dass Polen Gold und die Ukraine Silber holen würden. Das Rennen um den dritten Platz war allerdings noch offen und alle hofften, dass es zum direkten Duell um die Bronzemedaille zwischen Germany A und Rumänien kommen würde. Die Auslosung ergab dann aber ein Fernduell. Die Rumäninnen mussten gegen die Ukraine antreten und wir bekamen ein zweites innerdeutsches Match, dieses Mal gegen Germany B. Da WGM Tatiana Melamed beide Mannschaften vor Ort betreute, gab es für diese Konstellation von ihr keine Vorbereitung. Wir aktivierten kurzfristig unsere Heimtrainerin WGM Carmen Voicu-Jagodzinsky und das zahlte sich aus. Sowohl Lily als auch Tiffany bekamen vorbereitete Varianten aufs Brett und gewannen ihre Partien sicher. Da die Rumäninnen nur Remis gegen die Ukraine spielte, wurden sie auf den vierten Platz verdrängt. Bronzemedaille für Lily und Tiffany!
Mit Vangelis auf die Bühne!
Foto: Luka Rifelj/ECU
Foto: Luka Rifelj/ECU
Foto: Luka Rifelj/ECU
Die stolzen Bronzemedaillengewinnerinnen in der U12w nach der Siegerehrung.
Bronze gab es auch für die offene U12. In der U18w waren die Teams nominell im Mittelfeld gesetzt und landeten auch genau dort. In der offenen U18 schnitt die deutsche Mannschaft deutlich besser als ihr Ranglistenplatz ab (Rangliste 10, Endplatzierung 6). Man muss dabei beachten, dass die meisten teilnehmenden Länder ihre allerbesten Jugendspieler schickten und bei Deutschland „nur“ die 2. Garde antrat, die aber auch schachlich sehr, sehr viel zu bieten hat. Ein toller Erfolg, der unter anderem durch einige Videos des deutschen Schachyoutubers Gunny Anerkennung fand (Links dorthin ganz unten).
Alle deutschen Medaillengewinner: Tingrui Shen, Konstantin Müller, Yunqi Li, Ming Sheng, Anton Belin, Tiffany Tu und unsere Lily.
„Spaß mit Flagge“ in Zeitlupe.
Das Delegationsfoto in der Hotellobby: Alle drauf, alle im Trikot. Vorbildlich!
Mit einer Gold- oder Silbermedaille wurde es am Ende wieder nichts, diese Bronze fühlte sich dann aber angesichts des Turnierverlaufs ebenso gut an wie Gold. Lily hat damit drei Bronzemedaillen in Folge bei der Jugend-Team-EM in der Altersklasse U12w gewonnen, das wird ihr auch so schnell keine Spielerin nachmachen. Das Niveau des Turniers hat sich, wie generell das Niveau in der Spitze des Jugendschachs, in den letzten Jahren auch ordentlich gesteigert, daher geht das schon in Ordnung. Es bleibt noch Danke zu sagen: Danke an die Spieler und Trainer (nicht nur die Deutschen), die am Brett alles gegeben haben. Danke an die Eltern, die das alles hauptsächlich finanziert haben. Danke an die Organisatoren und all die gastfreundlichen Menschen, die wir in Terme Čatež kennenlernen durften. Die nächste Team-EM findet nächstes Jahr im tschechischen Pardubice statt. Dort weiß man auch aus Tradition, wie man gute Schachevents auf die Beine stellt.
We still feel SLOVENIA!
…und Danke auch an Yvonne für diesen wunderschönen Whatsapp-Status :-).
Website der Veranstaltung (mit vielen Fotos)
Lichess Übertragung der Partien
Vorbericht des Deutschen Schachbunds
Zwischenbericht des Deutschen Schachbunds
Turnierbericht des Deutschen Schachbunds
Hauchdünne Entscheidung bei der Deutschen Frauen-Mannschaftsmeisterschaft der Landesverbände
Dann trat es doch ein – das Worst-Case Szenario, welches die Spielerinnen und Mitreisende der NRW-Mannschaft vor der Runde nur im Hinterkopf hatten, das aber angesichts der Performance der ersten 4 Runden doch ziemlich unwahrscheinlich erschien. Zu gut waren die bisherigen Resultate, NRW spielte alle an die Wand: 7:1 gegen Rheinland-Pfalz, 6,5:1,5 gegen Sachsen-Anhalt, 8:0 gegen Berlin, 6,5:1,5 gegen Hessen. Lediglich eine Verlustpartie gab es während dieser Erfolgsserie gegen Mannschaften, die nominell nur leicht schlechter aufgestellt waren. In der letzten Runde lief dann aber alles schief. Die Siege von Lily und Helena reichten nicht, das direkte Duell gegen Württemberg ging knapp verloren. Auch alle anderen Paarungen, die NRW über die Buchholzfeinwertung (welche in der Ausschreibung als 1. Feinwertung komischerweise den Vorzug gegenüber den Brettpunkten erhielt) auch bei einer Niederlage noch die Goldmedaille hätten sichern können, liefen gegen unsere Mannschaft. So war es dann am Ende nur der unglückliche dritte Platz hinter Württemberg und Bayern. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle in den Süden! Freuen konnte sich unser Team vor Ort darüber nicht, aber mit der Zeit wird sicher die Erkenntnis reifen, gemeinsam ein starkes Turnier gespielt und vor allem für die Zukunft eine Mannschaft zu haben, die im Kern noch jahrelang an der Spitze wird mitspielen können. Neben Lily, der jüngsten Spielerin, holte auch noch Helena mit 5 aus 5 die die volle Punktzahl. Beide wurden dafür gesondert geehrt. Lily ist laut Aussage von Sebastian Swoboda vom Veranstalter den Schachfreunden Braunfels die jüngste Spielerin, der dies jemals bei diesem Turnier gelang. Eine superstarke Leistung!
Bronze für NRW. Es fehlten entschuldigt Carmen und Alessia – der Flieger wartete leider nicht.
Sonderehrung für die Spielerinnen mit voller Punktzahl: WFM Helena Neumann und WCM Lilian Schirmbeck (Zitat DSB: „Die beiden Talente – Sinnbild für dieses Turnier.“) – Beide aus OWL!
Der Lehrling und der Meister 😉
Was macht man nach 4 Tagen voller Schach, nachdem alles vorbei ist und man bei 32 Grad darauf wartet, endlich geehrt zu werden? Richtig, erstmal eine blitzen 😉
Abschlussbericht des Deutschen Schachbunds
Vorbericht des Deutschen Schachbunds
Fotogalerie des Deutschen Schachbunds
Zwischenbericht des Schachbunds NRW
Abschlussbericht des Schachbunds NRW
Bericht des Bayerischen Schachbunds
Lilian Schirmbeck ist Deutsche Vize-Meisterin!
Deutsche Jugend Einzelmeisterschaft in Willingen – das wichtigste und gleichzeitig das meist gefürchtete Turnier für die jungen Schachspieler in Deutschland. Nicht nur weil man seine Spielstärke auf der Bundesebene unter Beweis stellen muss, sondern weil es meistens unberechenbar ist. Die besten Kinder des Landes kämpfen um die Titel: Die schwächeren wachsen über sich hinaus, bei den stärkeren geht es um die Ehre. Etwa 1000 Spieler kämpfen sieben Tage lang, alle Partien werden live übertragen und kommentiert – der Druck ist enorm, auch für die Vize-Europameisterin und stärkste Spielerin ihrer Altersklasse der unter 12-jährigen Mädchen Lilian Schirmbeck aus Halle, die als einzige der Teilnehmerinnen den Titel „Woman Candidate Master“ trägt. Gerade vor zwei Wochen steigerte sie durch einen Turniersieg in Schalksmühle ihre Wertungszahl auf über 1900 Punkte und führt dadurch das Teilnehmerfeld mit knapp 200 Punkten Vorsprung an. Sie ist die große Favoritin und geht selbstbewusst in das Turnier. Es ist für sie nach 2023 und 2024 bereits der dritte Anlauf mit einer realen Chance auf den Titel.
Das Turnier läuft gut, keine einzige Niederlage muss die deutsche Kaderspielerin im Turnierverlauf einstecken. Viermal reicht es allerdings nur zu einem Remis. Vor der letzten Runde liegt Lily punktgleich mit ihrer Dauerkonkurrentin, der Ukrainerin Daria Shynkar aus Paderborn. Alle an der Spitze hatten schon gegeneinander gespielt, der Kampf um den Titel ist ein Fernduell. Dass bei der letzten Partie nur ein Sieg zum Titelgewinn reichen würde, war allen klar. Lily wählt mit Weiß die katalanische Eröffnung und spielt riskant und voll auf Sieg, ihre Gegnerin Isabella Artemenko vom FC Bayern München versucht Lilys Angriff auf ihre Königsstellung standzuhalten, kann das Matt aber letztlich nur durch entscheidenden Materialverlust abwehren. Nach 4 Stunden Spielzeit die Erleichterung: Lily gewinnt! Aber auch Daria siegt gegen Tiffany Tu von den Schachfreunden Kornwestheim. Nun sind beide mit 7 Punkten geteilte Erste. Es kann aber nur einen Sieger geben und in diesem Fall entscheidet im Schach die Buchholzwertung (die Summe der Punkte aller zugelosten Gegner des jeweiligen Spielers) – ein unvollkommenes System, welches auch immer wieder mit dem Argument kritisiert wird, dass man als Spieler gar keinen Einfluss darauf hat, wen man zugelost bekommt, aber am Ende die Performance der Gegner über die eigene Platzierung entscheidet. Dieses mal schlug das Schicksal hart zu. Darias Gegnerinnen holten in der letzten Runde einen halben Punkt mehr als Lilys. Dadurch überholte Daria Lily in der Feinwertung und wurde mit einem halben Buchholzpunkt Abstand (47 zu 47,5) Deutsche Meisterin. Für Lily blieb nur der Titel „Deutsche Vize-Meisterin“. Ein toller Erfolg, doch sie kann sich darüber nicht so richtig freuen. „Ich habe dafür hart trainiert und alles gegeben. Natürlich bin ich traurig, so knapp am Titel vorbei geschrammt zu sein. Aber viel Zeit zum Trauern habe ich eh nicht. Die Meisterschaftssaison hat gerade erst begonnen.“, so Lily. In wenigen Tagen spielt die Haller Nachwuchsspielerin für das NRW-Team bei der Deutschen-Frauen-Mannschaftsmeisterschaft der Landesverbände in Braunfels, danach bei der Jugend-Team-EM in Slowenien zusammen mit Tiffany Tu, Blitz- und Rapid-EM in Griechenland sowie bei der klassischen EM in Montenegro.
Dank gilt unseren Trainern WGM Carmen Voicu-Jagodzinsky, Andre Wolff und ganz besonders Markus Schuirmbeck und FM Tobias Vöge (der adhoc an manchen Tagen eingesprungen ist) für Lilys Vorbereitung bei der DJEM. Grüße nach Indonesien!
Teutopokal Juni – Ulrich Woestmann vor allen Titelträgern
Große Überraschung beim Teutopokal. 4 Titelträger unter den ersten 6, aber ganz vorne stand Ulrich Woestmann gewann die letzten 7 Runden und damit mit einem halben Punkt Vorsprung vor seinem Vereinskameraden FM Rafael Torres-Kuckel. FM Milan Kandic komplettierte das Treppchen. Fotos habe ich dieses Mal leider keine gemacht. Vielen Dank an dieser Stelle an den Ausrichter KS Herford und an unsere Hamburger Schachfreunde Darius Toman und David Schacht, die das Deutschlandticket sinnvoll genutzt haben und mehrere Stunden Zugfahrt nach Herford auf sich genommen haben. Am 16.07. geht es in Spenge weiter!
Geschichte des Vereins – 1. Mannschaft Anfang der 80er
Bei der Durchsicht eines alten Ordners aus unserem Vereinsschrank purzelte dieses Foto heraus. Es zeigt die 1. Mannschaft des Klubs Anfang der 80er Jahre. Mit Hilfe der immer noch aktiven Vereinskameraden, die auch damals schon dabei waren konnte ich alle Abgebildeten identifizieren.
Von links nach rechts: Uwe Rosemann, Manfred Butt, Reiner Laube, Willi Meseberg, Reiner Gudath, Martin Baumann, Christoph Scholz, Karl-Ernst Kiel
Lily siegt beim Quickstep-Turnier in Schalksmühle
Nur Gutes nahmen wir bei unserer Teilnahme am Quickstep-Turnier des Märkischen Springer Halver-Schalksmühle mit nach Hause. Lily und ich spielten zusammen mit Ingo Theile-Rasche (nominell in etwa gleichstark wie wir) und Marc Schulze (nominell ein paar Klassen besser) in der Spitzengruppe A. Aber – oh Wunder – am Ende stand unsere Lily ganz oben. In der 2. Runde erkämpfte ich (etwas glücklich) im Turmendspiel gegen Marc ein Remis, ließ dabei aber im Mittelspiel sogar einen klaren Gewinn aus.
Der schwarze König steht verdächtig. Mit e5 könnte Weiß eine gewinnbringende Kombination einleiten. Den Zug hatte ich auch auf dem Zettel, habe aber nach xe5 fxe5 Kxe5 den Kracher d6!! nicht gesehen. Der schwarze König steht nach Se8 Thf1 plötzlich auf Matt. Ich spielte stattdessen The1 und stand „nur“ besser.
Da Lily die Parallelpartie gegen Ingo sicher gewinnen konnte, musste Marc für den Turniersieg in der letzten Runde gegen sie gewinnen. Es gelang ihm aber nicht, Vorteil zu erspielen. In der Endstellung stand sogar Lily etwas besser und Marc nahm ihr Remisangebot an. Lily gewann damit das Turnier mit 2,5 aus 3 und kletterte als Bonus das erste Mal über 1900 DWZ.
Die strahlende Siegerin!
Berichte über das Turnier finden sich auf der Website des Vereins, die aber leider noch kein https unterstützt und daher von einigen Endgeräten nicht mehr aufgerufen werden kann, und auf der Facebookseite des Vereins. Die Ergebnislisten sind hier abrufbar.
Herzlichen Dank an die Super-Organisation, die überaus freundlichen Catering-Damen und überhaupt die allgemeine Gastfreundlichkeit, die uns vom Märkischen Springer Halver-Schalksmühle entgegengebracht wurde. Wir haben uns sehr wohl gefühlt und kommen gerne bei Gelegenheit wieder!
Geschichte des Vereins – 12. Todestag Wilhelm Reich
Heute jährt sich zum 12. Mal der Todestag unseres ehemaligen Vorsitzenden Wilhelm Reich. Auf dem unteren Foto ist er als junger Mann mit vollem schwarzem Haar in der hinteren Reihe als zweiter von links zu erkennen (neben Friedhelm Kahmann). Wilhelm, wir denken an dich!