SK Halle 1946 eV

Bronze für NRW bei der Deutschen Frauenmannschaftsmeisterschaft der Landesverbände

Eigentlich wollten wir ja das Turm Open in Lippstadt spielen, aber es kam anders. Lily wurde kurzfristig eingeladen, zusammen mit den stärksten Schachspielerinnen des Bundeslandes NRW bei der Deutschen Frauenmannschaftsmeisterschaft der Landesverbände zu vertreten. Das Turnier fand im Hessischen Braunfels statt, einer malerischen Kleinstadt eine Stunde nördlich von Frankfurt, die sich um eine mittelalterliche Burg erstreckt. Dort im Haus des Gastes fand das Turnier in den letzten 20 Jahren wohl fast immer statt, so auch in diesem Jahr. Mannschaftskapitän Andreas Jagodzinsky stellte eine Mannschaft aus erfahrenen Spielerinnen und hoffnungsvollen Nachwuchstalenten zusammen. In den letzten Jahren hatte NRW das Turnier jeweils ohne Niederlage für sich entscheiden können. Auch dieses Mal hieß die Losung, Zitat Andreas: „NRW spielt immer auf Sieg!“

Die NRW-Mannschaft 2024: Von links nach rechts: WGM Carmen Voicu-Jagodzinsky, Michelle Trunz, WFM Elena Trunz, Lisa-Marie Möller, Andreas Jagodzinsky, Eva Rudolph, WCM Lilian Schirmbeck, WGM Eva Kulovana, WIM Olena Hess, WFM Julia Freitag

Lily teilte sich das 8. Brett mit Eva Rudolph, die die Runden 3 und 4 spielte. Die erste Runde wurde Hamburg als Gegner gelost. Lily bekam es mit Nina Stappenbeck vom HSK zu tun, laut Wertungszahl eine Gegnerin auf Augenhöhe. Lily spielte gut und konnte im Endspiel die Partie für sich entscheiden.

Nina Stappenbeck – Lily Schirmbeck: Grüße an den HSK an dieser Stelle!

Schirmbeck, Lilian – Stappenbeck, Nina: Ke8 ist hier der einzige Zug für Schwarz, der das Remis hält. Alles andere verliert. Nina spielte Ke7 und nach f6 Ke8 ist Tg3 der Gewinner.

Die zweite Runde ging es gegen Sachsen, die 3 Mitglieder aus der Schachfamilie Peglau mitgebracht hatten. Lily spielte gegen die älteste Tochter Sarah, Deutsche Meisterin in der U18w 2021, und verlor die Partie leider nach einem taktischen Fehler.

Nach der Partie wurde Lily noch von Katharina Reinecke, der Öffentlichkeitsarbeiterin des Deutschen Schachbunds, interviewt und meisterte auch dies trotz spürbarer Nervosität souverän.

In der vierten Runde übernahm Eva Rudolph Lilys Brett und holte dort in den nächsten beiden Spielen gegen Hessen und Bayern jeweils den vollen Punkt. Wir hatten also 1,5 Tage frei und nutzten diese für einen Ausflug nach Frankfurt.

Lily vor der Zeil, durch die Taunusanlage mit ihren Hochhäusern sind wir auf der Rückfahrt auch durchgefahren. Der Ausflug weckte in mir schöne Erinnerungen an meine Zeit in Frankfurt!

Ein Hochspannungsmatch wurde in der vierten Runde gegen Bayern gespielt, die schon mit der Aufstellung der beiden Nationalspielerinnen WGM Hanna-Marie Klek und WGM Jana Schneider an den ersten Brettern ganz klar machten, dass sie dieses Jahr den Titel holen wollten. An Brett 7 und 8 holten Lisa-Marie und Eva zwei volle Punkte und der Mannschaftskampf stand Spitz auf Knopf. Michelle schaffte es schließlich eine objektiv verlorene Stellung noch ins Remis zu retten und damit war die Entscheidung um den Turniersieg auf die letzte Runde vertagt, in der Lily wieder mitwirken würde. Zuerst stand aber etwas Sightseeing auf dem Programm. Die Burg rief!

Wir hatten die komplette Führung durch den öffentlichen Teil der Burg gebucht. Die Anlage ist im Privatbesitz und die Besitzerfamilie wohnt auch dort in einem privaten Flügel. Leider durften wir nur draußen fotografieren, die Gemäldesammlung und der Rittersaal mit den vielen Rüstungen sind aber sehr für eine Besichtigung zu empfehlen.

Starke Schachspielerinnen unter sich.

In der letzten Runde ging es gegen Schleswig-Holstein. Britta Leib war Lilys Gegnerin, eine ganz erfahrene Spielerin, Deutsche Seniorenmeisterin und Mannschaftskapitän der Damen aus dem Norden. Lily spielte ganz solide und konnte ein sicheres Remis beisteuern. Der Mannschaftskampf entwickelte sich dagegen dramatisch. Carmen an Brett 1 stand lange besser und wollte gegen WFM Lisa Sickmann unbedingt gewinnen, überriss die Partie dabei aber und verlor. Eva an Brett 2 hatte eine Qualität mehr, fand aber den Gewinnweg nicht. Letztlich ging der Kampf ganz knapp verloren. Angesichts des Ausgangs der übrigen Spiele wäre bei einem Sieg auch die Goldmedaille nicht mehr erreichbar gewesen, nach der Niederlage wurde es dann aber anstatt Silber sogar nur Bronze.

Wie vertreiben sich Schachspielerinnen die Zeit des Wartens: Sie blitzen ein paar Runden!

Bild von der Siegerehrung mit den Organisatoren Sebastian Swoboda und der Turnierleiterin Nadja Jussupow

Für Lily war es eine große Ehre, NRW vertreten zu dürfen und mit so vielen starken Frauen in einer Mannschaft zu spielen. Wir haben viele Kontakte geknüpft und schöne Stunden zusammen in Braunfels verbracht. Wir danken vielmals für die herzliche Aufnahme in diesem Kreis und würden uns sehr freuen, wenn Lily auch in Zukunft wieder die Chance bekäme, bei diesem tollen Turnier für NRW spielen zu dürfen.

Abschlussbericht des Deutschen Schachbunds

Alle Infos zum Turnier

 

Lily ist Spielerin des Jahres 2023 / Deutsche Jugendeinzelmeisterschaft 2024

Es war wieder so weit: Willingen ruft! Mittlerweile ist die Reise über Pfingsten ins Sauerland schon fast familiäre Routine geworden. Lily hatte durch ihre Berufung in den Bundesnachwuchskader dieses Jahr schon im Dezember einen festen Startplatz bekommen und ging von der Setzlistennummer 4 aus ins Rennen. Es wurde für uns aber schon vor dem eigentlichen Turnierstart spannend, denn auf der Eröffnungsfeier wurde das Ergebnis zur Wahl zum Spieler des Jahres 2023 verkündet. Lily war neben drei weiteren Spielerinnen in der Kategorie U16w nominiert und gewann. Vielen Dank an alle, die für sie gestimmt haben!

Offizielles DSJ-Foto der strahlenden Gewinnerin!

Und noch einmal der Pokal mit ihrem gravierten Porträt. Wirklich sehr hübsch gemacht, ein Hingucker!

Einen Tag später ging es mit der ersten Runde los. Es ist immer wieder ein erhabenes Gefühl, durch den langen Tunnel in den großen Spielsaal zu kommen und Zeuge zu werden, wie die Spannung langsam ansteigt, bis die Bretter endlich freigegeben werden.

NRW war wieder das größte Team aller Landesverbände und auch mit Abstand das erfolgreichste. 153 Spieler errangen in 7 Altersklassen den Meistertitel. Alle anderen Länder kamen zusammen nur auf 8 weitere.

Lily spielte sehr gutes Schach, schaffte es aber nicht immer, ihre schachlichen Qualitäten auch in volle Punkte umzuwandeln. In Runde 3-5 gab sie jeweils einen halben Punkt ab. In der siebten Runde kam es dann zum Duell mit Audrey Tu, die sie in einer ausgeglichenen 5 Stunden Partie letztlich im Endspiel niederringen konnte.

Le3 sieht auf den ersten Blick nach einem logischen Zug aus, ist aber hier ein Fehler. Lily spielte c4 und konnte in der Folge ihre Figurenkonstellation entscheidend verbessern. Audrey hätte statt dessen selbst c4 spielen sollen, was die Stellung im Ausgleich gehalten hätte.

In der vorletzten Runde ergab die Auslosung das Duell mit Maria Bohatyrova. Mascha hatte bis dahin nur ein Remis abgegeben und somit einen ganzen Punkt Vorsprung, Lily musste also mit Schwarz unbedingt gewinnen. Wenn ihr das gelungen wäre, hätte sie Mascha einholen können und wäre vor der letzten Runde ganz nah am Meistertitel gewesen. Die Partie war sehr intensiv. Lily überspielte ihre Gegnerin positionell im Mittelspiel und erarbeitete sich eine objektiv gewonnene Stellung. Sie war aber in Zeitnot und konnte nicht alle Kandidatenzüge berechnen. Den Gewinner hatte sie daher nicht auf dem Zettel und am Ende verlor sie die Partie nach einem taktischen Fehler sogar noch. Manchmal werden Schachpartien, die mehrere Stunden dauern, in Sekunden entschieden. Sieht man eine Taktik oder sieht man sie eben nicht, da ist auch immer ein Quentchen Glück im richtigen Moment dabei. Mascha nutzte ihre Chance und stand nach dieser Runde als Deutsche Meisterin fest – Glückwunsch nach Erkenschwick an dieser Stelle. Conrad Schormann hat für seinen Youtube Kanal „Perlen vom Bodensee“ die Partie analysiert und sehr ausgewogen kommentiert. Vielen Dank dafür und Grüße an den Bodensee!

In der letzten Runde ging es dann statt um den Turniersieg nur noch darum, wer die weiteren Plätze auf dem Treppchen belegen würde. Lily wurde gegen Yueyi Chen gelost und spielte wieder voll auf Sieg. Sie überspielte wiederum ihre Gegnerin im Mittelspiel, ließ dann aber für einen kurzen Moment noch einmal „Luft in die Stellung“.

Hier hätte Schwarz die Chance gehabt die Partie ins Remis zu retten. Nach Tg4 hat Weiß die Wahl zwischen Dauerschach und Matt.

Die Chance ergriff Yueyi glücklicherweise nicht und spielte stattdessen Tg2, was immerhin droht, den f2 Bauern zu schlagen. Schwarz ist aber zu langsam. Lily lies einfach ihre Bauern laufen und gewann die Partie letztlich sicher. Die Buchholzlotterie sah für sie dann am Ende den fünften Rang vor, immerhin also noch ein Platz auf der Bühne bei der Siegerehrung und das Recht, die Jugend-EM im klassischen Schach zu spielen. Die Siegerehrung wurde live übertragen, Lilys Auftritt beginnt bei 1h:50Min.

Insgesamt ist der 5. Platz objektiv gesehen kein schlechtes Ergebnis, aber es wäre deutlich mehr drin gewesen. Lily hat einfach viel zu viele Chancen liegen gelassen, um am Ende ganz oben zu stehen. Sie weiß es selbst und es wurmt sie sehr. Nächstes Jahr wird ihr Seniorjahr in der Altersklasse U12w sein, dann muss es auch einfach mal klappen mit dem Deutschen Meistertitel. Spielerin des Jahres ist sie dieses Jahr schon geworden, ihr ist auch neben dem Brett in Willingen viel Anerkennung der Schachfreunde zu Teil geworden. Das tut gut, motiviert und wird sie hoffentlich bei den anstehenden internationalen Turnieren (Team-EM auf Rhodos, Einzel-EM in Prag) beflügeln.

Vielen Dank an dieser Stelle noch an Lilys Sponsor, der Ofenakademie. Alle weiteren Infos über die Deutsche Jugendmeisterschaft gibt es auf dem Portal der Deutschen Schachjugend.

Karl-Friedrich-Wolff-Gedächtnisturnier

Trotz vieler anderer attraktiver Turnierangebote an diesem Feiertagswochenende, entschieden sich 28 Spieler, zu uns nach Halle zu kommen, um mit ihrer Teilnahme Charly Wolff zu gedenken. Der Todestag unseres ehemaligen Vorsitzenden jährt sich dieses Jahr das 5. Mal. Im Gedenken an ihn richteten wir in seinem Namen dieses Turnier aus.

Die Haller Remise bot mal wieder hervorragende Spielbedingungen. Viel Platz, kostenfreie Getränke und unsere digitalen Bretter haben sich aufgrund einer Förderung des Landessportbunds auch vermehrt. Vier Partien pro Runde wurden live ins Internet übertragen und sind hier zu finden. Die erste Runde fehlt leider. Ich übe noch das Handling, von Turnier zu Turnier wird es aber besser :-).

Um diese drei Pokale ging es. Der goldene war für den Sieger vorgesehen.

Die Riege der Livebretter (1. Runde). Am zweiten Brett von rechts sollte eigentlich auch ein Kabel hängen, das mussten wir allerdings kurzfristig aufgrund technischer Probleme umstellen und direkt an das Notebook anschließen.

DGT Brett 2, 2. Runde: Etwas außer der Reihe positioniert spielen hier Linus Rohm und Jannis Cremann gegeneinander.

Max Kummrow spielte in seiner Jugend beim SK Halle und war Teil der Jugendmannschaft, die sich einmal für die NRW-Meisterschaft qualifizierte. Er war auch Charlys Patensohn und setzte sich passend zum Anlass nach Jahren der Schachabstinenz mal wieder ans Brett und hatte sichtlich Spaß bei seinen Partien.

Gleich in der zweiten Runde wurde Max gegen Lily gelost. Er sponsort mit seinem Unternehmen www.ofenakademie.de auch Lilys Teilnahme bei der Deutschen Jugendeinzelmeisterschaft, die nächste Woche startet. Lily hat in diesem Turnier in ihren Partien leider viel liegen gelassen und hatte trotzdem eine starke Performance und einen ordentlichen ELO-Gewinn zu verzeichnen. Man sah aber, dass da auch noch deutlich mehr geht. Max hat auch seinen Sieg gefeiert, aber nicht gegen Lily ;-).

Oleh spielte ein gutes Turnier. 3 Punkte und eine ELO-Performance von 1496 sprechen für seine Fähigkeiten im Schnellschach. Die Partie gegen Jannis verlor er allerdings.

Dafür gewann er die gegen Florentine drei Runden später.

Laurenz (hier gegen Manfred Fechner, der wieder mit seinem Bruder Werner angereist war) war mit seinem Turnier wohl nicht ganz zufrieden. Obwohl er in der ersten Runde gegen Magnus Winter gewinnen konnte, der immerhin fast 1800 Punkte stark ist, ging in den Runden danach nichts mehr. Am Ende standen immerhin noch zwei Pflichtsiege auf dem Tableau. Trotzdem: Da wäre auch noch mehr drin gewesen.

Florian spielte auch mit, in der zweiten Runde gegen Jan Amir Schilling aus Versmold. Am Ende der Setzliste positioniert holte er leider keinen Punkt, war aber trotzdem immer gut gelaunt und hatte viel Spaß und das ist doch auch was :-).

Unser ehemaliger Spielleiter Dieter Ahlemeyer begann stark mit einem Sieg gegen Michael Henkemeier, danach kam aber leider nur noch ein Punkt dazu. Auch gegen Lily wehrte er sich letztlich vergeblich gegen die Niederlage.

Nicht nur Jannis Creman von Rochade Emsdetten kam vorbei, auch sein Vater Markus (hier im Duell gegen Aaron Vesszö) spielte mit. Grüße ins Münsterland, man sieht sich in Willingen in der nächsten Woche wieder.

Am Ende nahm Markus Henkemeier als Turniersieger den goldenen Pott mit nach Hause, obwohl er den direkten Vergleich gegen Linus Rohm verlor. Dritter wurde Dima Marchenko, der ein eher unauffälliges Turnier spielte, aber in den entscheidenen Momenten die Punkte machte und mit dem dritten Platz belohnt wurde.

Vielen Dank allen Teilnehmern von nah und von fern. Hier der Endstand auf ChessResults. Bis zum nächsten Mal im schönen Halle!

 

 

 

 

Geschichte des Vereins: Bezirks-Vierer-Blitz-Meister 1995/96

1995/1996 gab es anscheinend noch eine Vierer-Blitz-Meisterschaft, die wir damals gewonnen haben.

Danke, Uwe!

Die Jahreshauptversammlung am vergangenen Freitag war eine besondere. Uwe Stadie gab sein Amt als Kassierer nach 41 Jahren treuen Dienstes für den Verein auf. Als Nachfolgerin wurde für 2 Jahre Cinzia Tiemann gewählt. Sie wird in Kürze seine Aufgaben übernehmen. Generationen von Schachspielern des SK Halle hat Uwe durch seine langjährige ehrenamtliche Arbeit ermöglicht, ihr Interesse am Schachsport auszuleben. Er war immer für den Verein da, eine Ära hat am letzten Freitag ihr würdiges Ende gefunden. Nicht nur die Vereinsmitglieder, sondern auch einige Ehemalige drückten mit Grußworten ihre Dankbarkeit und Anerkennung aus. Wir wählten Uwe einstimmig zum Ehrenmitglied. Emil Schneck hat nun Gesellschaft in diesem illustren Kreis bekommen. Uwe, gerührt von der Anteilnahme, versicherte, dass er den Verein auch weiterhin im Rahmen seiner Möglichkeiten unterstützen wird. Er betonte, dass er die Arbeit immer gerne gemacht habe.

Herzlichen Dank für alles, Uwe!

Das Protokoll der Versammlung ist hier zu finden. Wir haben untere anderem beschlossen, dass es dieses Jahr wieder einmal eine offene Stadtmeisterschaft geben wird. Die Ausschreibung dazu folgt.

Blitz- und Schnellschach WM 2024 in Durres

Dieses Mal ging die Reise nach Albanien, genauer gesagt nach Durres. In diesem Badeort, nur eine knappe Stunde von der Hauptstadt Tirana entfernt, richtete der albanische Schachverband dieses Jahr die Jugend WM im Blitz- und Schnellschach aus. Letztes Jahr mussten wir dafür nach Batumi reisen und das Programm dauerte volle 5 Tage plus Ruhetag. Link zum Bericht Dieses Jahr waren es nur drei Spieltage, kein Ruhetag und die Anreise war deutlich weniger beschwerlich: Direktflug Dortmund – Tirana, eine Stunde nach Durres und wir waren da. In der Nachbarschaft des Hotels wurde noch ordentlich gebaut, die Aussicht aus dem Zimmer war daher nicht berauschend und der Außenpool war noch nicht betriebsbereit, aber der Rest stimmte: Gute Unterbringung, gutes Essen, gute Spielbedingungen. Die Albaner gaben sich sichtlich Mühe gute Gastgeber zu sein und waren stolz darauf die WM auszurichten. Sogar der Staatspräsident parkte seine gepanzerte S-Klasse vor der Hotellobby und gab sich zur Eröffnungsfeier die Ehre.

Die deutsche Delegation war schmal: nur drei Spieler, Konstantin Müller (U10), Lily (G12) und Phillipp Allen (U12) vertraten den weltweit größten Schachverband. Polen schickte als größte Nation nach den einheimischen Albanern 41 Spieler und selbst aus Vietnam reisten 15 Spieler an. Insgesamt waren 377 Teilnehmer aus 44 Nationen vertreten, was schon ganz beachtlich ist. Phillipp gehörte zu den „Senioren“ seines Jahrgangs U12, Konstantin und Lily waren Junioren in der U10 bzw. U12, die meisten Gegner waren also ein Jahr älter als sie.

Aufbau vor der ersten Runde

Blick in den Turniersaal, es gab derer zwei. 58 Bretter wurden ins Internet übertragen.

Sportlich erreichten alle deutschen Teilnehmer nur Plätze im Mittelfeld. Im Rapid startete Lily mit 5 aus 7 und spielte eigentlich gutes Schach, verlor aber zu viele ihrer Partien in Zeitnot. Die vagen Hoffnungen auf einen Platz auf dem Treppchen erfüllten sich leider nicht. Man merkte, dass wir uns in den letzten Monaten nicht zielgerichtet auf diese WM vorbereitet hatten, sondern mehr klassisches Schach im Fokus stand. Der ungewohnte Zeitmodus von 15+5 tat das Übrige. In Batumi letztes Jahr wurde noch 15+10 gespielt, aber anscheinend hat die FIDE das geändert. Auch im Blitz fand Lily nicht die richtige Balance, 5+3 war auch hier ein ungewohntes Format.

Nichtsdestotrotz war die WM ein tolles Erlebnis, auf der offiziellen Website der Veranstaltung gibt es weitere Infos, Fotos und Videos der Veranstaltung. Angesichts der positiven Erfahrungen würden wir uns freuen, wenn in Durres weitere internationale Schachwettbewerbe stattfinden würden und wir Albanien in Zukunft noch einmal besuchen dürfen.

Teutopokal April

Wieder volles Haus war beim Teutopokal in Rheda angesagt. 23 Schachspieler schenkten sich nichts im Kampf um die Punkte. Gewonnen hat Frank Bellers vom Rhedaer SV vor Michael Spehr vom SK Delbrück, der ein saustarkes Turnier spielte, und Kristjan Heidemann von der SG Hücker Aschen. Yours Truly spielte bis zur 7. Runde mit 6 aus 7 ein herausragendes Turnier und lies dann genauso herausragend nach, als dann nur noch 1,5 Punkte aus den letzten 6 Runden folgten. Bemerkenswert war die Teilnahme unseres Hamburger Schachfreunds Darius Toman vom FC St.Pauli 1910, der nicht nur per Bahn den langen Weg aus Hamburg nach Rheda auf sich genommen hat, sondern nach dem Turnier auch noch dahin zurückfuhr! Das nennt man Schachleidenschaft, allergrößte Respektsbekundung an dieser Stelle. Auch einige weitere erstmalige Teilnehmer durften wir in Rheda begrüßen. Frank Kettner-Nikolaus vom Schachverein TuS Wunstorf wäre ein heißer Kandidat für den Titel „weiteste Anreise“, da gab es aber wie gesagt noch den Darius. Michael Popiolek aus Verl, Lucas Gratz aus Barntrup, Rigobert Ophoff, mit 93 Jahren ganz klar der älteste Teilnehmer ever, Jasper Bohle aus Lippstadt, Jonas Hornberg und Florian Dück waren alle das erste Mal am Start. Die letzten beiden sind Brüder, wenn ich das richtig verstanden habe hat der eine dem anderen die Teilnahme am Turnier zum Geburtstag geschenkt. Nette Idee, vielleicht sollten wir mal Gutscheine anbieten ;-).

Link zu den Turnierergebnissen

Die nächste Ausgabe des Teutopokals ist am 07.06.2024 bei uns in Halle.

Fast hätte ich vergessen ein Foto zu schießen, aber nur fast: Hier eine kleine Impression von der letzten Runde.

Florian Schröder ist Jugenvereinsmeister

Ein spannendes Finale fand letzten Freitag in der Haller Destille statt. Zwei Schnellschachpartien spielten im Masters Florian Schröder gegen Benjamin Jahn und im Challengers Luca Tiemann und Collin Kostka gegeneinander. Eines Armageddons bedurfte es dieses Jahr nicht, beide Matches waren nach den beiden Partien entschieden. Collin nutze zwei mal Fehler von Luca zum Figurengewinn und siegte danach recht sicher. In der ersten Partie im Masters ging es hin und her, nachdem Florian erst eine Gabel übersehen hatte und daraufhin ums Überleben am Brett kämpfte. Benjamin stellte aber auf der Suche nach dem Gewinn seinen Turm und damit die Partie ein. Die zweite Partie war dann eine recht klare Angelegenheit und damit holte Florian den Titel. Dritter wurden im Masters Fabian und im Challengers Tobias.

Die Partien des Masters wurden live übertragen und sind hier zu finden. Dummerweise ist das Ergebnis des Masters der 1. Runde falsch eingetragen (Florian hat gewonnen) und die Übertragung des Challengers Brett hat nicht geklappt :-(. Am Ende gab es noch Pokale für die ersten drei Plätze und Sachpreise (Bücher und DVDs) für alle anderen anwesenden Teilnehmer.

Benjamin gegen Florian im Masters Finale

Luca gegen Collin im Challengers Finale

Herzlichen Glückwunsch, Florian!

OWL Meisterschaften und Hans Lindlar Gedächtnisturnier

Unser Nachbarverein SV Künsebeck richtete in der Haller Remise das Hans Lindlar Gedächtnisturnier aus. Gewonnen hat Florian Schreiber vom Brackweder SK mit überzeugenden 7 aus 7. Von uns spielten meine Wenigkeit, Viktor, Benjamin, Fabian und Florian mit. Ich hatte in der letzten Runde noch die Chance auf ein Platz auf dem Treppchen, wurde aber gegen Florian gelost und…naja, er hatte halt am Ende 7 aus 7 ;-). Benjamin erspielte beachtliche 3 Punkte und ging sogar mit einem Jugendpreisumschlag nach Hause. Viktor, Fabian und Florian fanden sich am Ende des Felds wieder, hatten aber auch Spaß, wie sie mir versichert haben.

Alle Haller außer mir auf einem Foto (1. Runde).

Die Endtabelle:

Zeitgleich fand in Werther die OWL Meisterschaft statt. Lily holte 50% der Punkte und wurde damit OWLs „jüngste Frauenmeisterin ever“ (Zitat Hermann Dieckmann). Gewonnen hat verdient Ekki Hufendiek mit 5 aus 5.

Erste Runde gegen Jelte Kleine vom Blauen Springer Paderborn

Das Damen Siegerfoto mit Schiri Malte Brinkmann

 

Halbfinale Jugendvereinsmeisterschaft

Das Halbfinale ist zuende mit folgenden Ergebnissen:

Luca – Tobias: 2:0
Fabian – Florian 0:2

Die Partien vom Livebrett können hier nachvollzogen werden.

Tobias und Fabian sind damit 3. ihrer Gruppe und bekommen nächste Woche ihren Pokal.

Im Finale spielen nächste Woche um die Titel:

Masters: Benjamin – Florian

Challengers: Luca – Collin

Ich baue wieder die Livebretter auf.

 

Info

Jeden Freitag:
Vereinsabend im Spiellokal

18.00 – 20.00 Uhr  Kinder- und Jugendschach
ab 20.00 Uhr  Seniorenschach

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