SK Halle 1946 eV

Mit TBG in Lippstadt

Am 17.07.2023 waren Lily Schirmbeck und Florian Schröder zu Gast bei einem spektakulären Schachevent auf dem Rathausplatz im malerischen Lippstadt. Beginnend mit einem Schnellschachturnier stellten die Beiden ihre Fähigkeiten unter Beweis und landeten am Ende punktgleich auf Platz 3-4. Die Feinwertung entschied letztlich zu Lilys Gunsten, daher durfte sie die Trophäe nach Halle mitnehmen.

Ab Mittag wurde die Herausforderung größer. Der bekannteste deutsche Schachyoutuber und Internationale Meister Georgios Souleidis, auch bekannt als „The Big Greek“, spielte gegen 22 einheimische Schachspieler ein Simultan. Für Lily und Florian war es eine große Ehre, gegen ihn antreten zu dürfen. Die Partien währten indes nicht lange, nachdem Georgios ein paar Runden gedreht hatte, mussten sich die Beiden schon geschlagen geben.

Mit im Boot war auch die deutsche Schachjugend, welche bei ihrer alljährlichen Sommertour durch Deutschland in Lippstadt haltmachte. Mit ihrem Spielmobil, Maskottchen „Chessy“ und jeder Menge guter Laune war sie den ganzen Tag vor Ort.

Lily und Florian haben die Veranstaltung sehr genossen und bedanken sich für die Gastfreundschaft der Schachfreunde aus Lippstadt.

Kopf an Kopf Rennen beim Teutopokal

In Versmold traf sich am Freitag ein sehr vielfältiges 12-köpfiges Teilnehmerfeld zur Juliausgabe des Teutopokals. Um den Turniersieg gab es ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Fidemeister Bogdan Bilovil und Maurin Möller, der amtierende NRW-Meister in der Altersklasse U16, leisteten sich jeweils nur eine Niederlage. Bogdan verlor gegen Leo Deppe vom Schachclub Bad Soden, gewann aber das direkte Duell gegen Maurin und sicherte sich damit am Ende den 1. Platz. Als Dritter stand das erste Mal auf dem Treppchen Thomas Bücker, der erfreulicherweise ein regelmäßiger Gast des Teutopokals geworden ist. Die größte Delegation stellte dieses Mal der SK Halle mit 5 Teilnehmern. Finn Mathis Körner und Florian Liman spielten ihr erstes gewertetes Blitzschachturnier und landeten am Ende auf Platz 10, respektive 12. Die nächste Ausgabe des Teutopokals findet am 15. September statt. Gastgeber des Turniers wird der Schachklub Halle sein. Das Sommerloch wird dann hoffentlich überwunden sein und das Feld wieder die Normalgröße von 20-30 Teilnehmern erreichen.

Links vorne Maurin Möller im Duell mit Thomas Bergmann vom Rhedaer SV. Neben Thomas spielt der spätere Turniersieger FM Bogdan Bilovil gegen Leo Deppe seine einzige Verlustpartie. Links hinten: Thomas Bücker im Duell mit Heinz-Burkhard Heuermann vom Königsspringer Herford.

Die Haller Fraktion: Fabian Walter im Duell mit Lily Schirmbeck, Charly Krautkrämer (links hinten) und Florian Liman haben ihre Partie schon beendet.

Drei Tage Jugendschach der Extraklasse

Zum zweite Mal veranstaltete der Schachklub Halle ein dreitägiges Jugendturnier. Es wurden 6 Runden klassisches Schach (75Min/40 Züge+15Min Rest und 30 Sekunden/Zug) gespielt. Eine Partie dauerte durchschnittlich 2-3 Stunden, es konnten aber auch 4 Stunden und mehr werden, da im gespielten Modus die Spieler pro ausgeführten Zug 30 Sekunden extra Bedenkzeit bekommen.

Die größte Anzahl an Spielern (5) stellte der ausrichtende Schachklub Halle. Der DWZ-Schnitt lag bei 1344, was für ein Jugendturnier durchaus ansehnlich ist. Gespielt wurde in der Remise, die für die 29 Teilnehmer hervorragende Spielbedingungen bot. Die Versorgung der Sportler während der Runden wurde mit kostenfreien Snacks und Getränken sichergestellt. Eine Besonderheit des Turniers war das Engagement der beiden Schachmeister Jannik Liebelt und Fidemeister Jasper Holtel, die den Spieler nach der Partie für gemeinsame Partieanalysen zur Verfügung standen. Dieses Angebot wurde durch das großzügige Sponsoring der Firma act’o-soft ermöglicht und hervorragend angenommen. Die Teilnehmer standen Schlange, um irgendwann endlich an der Reihe zu sein. Das Engagement des heimischen Energieversorger TWO ermöglichte zudem die Auslobung einer Reihe von Geldpreisen. Der Sieger ging neben dem Siegerpokal mit 100€ nach Hause, der Zweite mit 60€ und der Dritte mit 40€. Sonderpreise in Höhe von 50€ bekamen zudem der beste Haller Spieler und das beste Mädchen. Und zu guter Letzt gab es noch den Nachhaltigkeitspreis der TWO (50€), der an den Teilnehmer mit der weitesten Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ging. Paul Pelster aus Münster war am Ende der Glückliche, er reiste jeden Morgen mit dem Zug aus Münster an.

Bester Haller Spieler (12. Platz) wurde Florian Schröder. Er remisierte gegen Kristjan Heidemann (SG Hücker-Aschen) und Deniz Bade (Schachakademie Paderborn), gewann gegen Dario Schulze-Ardey (SV Unna) und Jelte Kleine (BS Paderborn), musste sich nur Tom Weeke (ebenfalls BS Paderborn) und Matthias Heiligtag (SV Würselen) geschlagen geben. Laurenz Gerth belegte am Ende Platz 17, immerhin 4 Plätze besser als sein Startrang. Lily Schirmbeck wurde mit Platz 18 bestes Mädchen. Aufgrund zweier Siege über nominell deutlich stärkere Gegner erzielte sie zudem eine Norm, mit der sie sich für die Jugendeinzeleuropa- oder Jugendeinzelweltmeisterschaft qualifizierte. Fabian Walter und Florian Liman belegten die Plätze 24 bzw. 29, wobei Fabian einige tragische Momente erlebte, in denen er am Ende gewonnene Stellungen nicht nach Hause bringen konnte. In der vorletzten Runde glückte ihm aber noch der wohlverdiente Sieg gegen Letizia Weiner (SV Gütersloh).

An der Spitze war es dieses Jahr besonders ausgeglichen, vor der letzten Runde hatten Ethan Schirneck (Rhedaer SV), Edward Bundan (Osnabrücker SV) und Deniz Bade jeweils 4 Punkte auf dem Konto. Edward, der Niedersachsenmeister in der Altersklasse U12, und Deniz wurden am Spitzenbrett gegeneinander gelost, Ethan spielte gegen Jakob Habel (SK Bad Lauterberg), der mit einem Sieg auch noch aufs Treppchen klettern konnte. Diese Partie war dann aber schnell Remis. Am Nebenbrett wurde noch gespielt, die Kontrahenten befanden sich aber schon im Endspiel. Beiden Seiten war klar, dass der Sieger Turniersieger werden würde, die Lage war indes ausgeglichen. Beide Spieler versuchten noch lange auf Vorteil zu spielen, aber niemandem gelang es und das große Risiko wurde vermieden, denn es war auch klar: Wer verliert, wird nicht auf dem Treppchen stehen. So ging diese Partie ebenfalls unentschieden aus, Ethan war der lachende Dritte und holte sich den Sieg beim Haller Jugendopen. 100€ und der Siegerpokal gingen damit nach Rheda, herzlichen Glückwunsch! Edward und Deniz belegten die Plätze 2 und 3. Link zum Ergebnisportal

Nun halfen zunächst alle mustergültig beim Aufräumen, wonach direkt die Siegerehrung stattfand, in dem sich alle Teilnehmer ohne Geldpreis einen Sachpreis aussuchen durften. Alle fuhren zufrieden nach einem Wochenende voller Schach nach Hause. Der Dank an dieser Stelle gilt allen Teilnehmern, Sponsoren, der Stadt Halle für die kostenfreie zur Verfügung gestellte Örtlichkeit sowie allen ehrenamtlichen Helfern. Namentlich möchte ich hier Frank Bergmann, Uwe Stadie, Martin Schulte, Fabian Walter und Florian Liman sowie meine Frau Viktoria Schirmbeck und meine Tochter Lily erwähnen: Ohne euch wäre die Veranstaltung nicht möglich gewesen, die Schachfamilie dankt!

Im Vordergrund das SK Halle Duell. Laurenz Gerth besiegte am Ende Florian Liman sicher.

 

Auch zwischen den Runden wurden Klötze geschoben – von Schachmüdigkeit keine Spur.

Stärkungen für Zwischendurch.

Blick in den Spielsaal direkt nach dem Rundenstart.

Analyse am 1. Tag: Jannik Liebelt gibt Joschua Ruschhaupt wertvolle Tipps.

Begrüßungstisch, Traubenzucker und Wasser stehen für die Spieler bereit.

Blick von der Galerie. Woanders bräuchte man für so eine Perspektive eine Drohne, nicht so in der Haller Remise!

Analyse am 2. Tag: FM Jasper Holtel bei der Partie Lily Schirmbeck – Malin Kühne (Remis). Jelte Kleine schaut interessiert zu.

Simon Hollin (rechts), der einzige Spieler mit der FIDE-Nationalität Englisch. Er geht in London aufs College und hat sich dort als Schachspieler registriert. Links Rico Klatt vom SVG Landeck Schenklengsfeld.

Der Tisch mit den Pokalen für die Plätze 1-3.

Derselbe Tisch, diesmal inklusive der Sachpreise.

Im Vordergrund: Joschua Ruschhaupt vom SK Werther spielt mit Schwarz gegen Fabian Walter vom SK Halle.

Das Siegerfoto, von links nach rechts: Ethan Schirneck (1. Platz), Deniz Bade (3. Platz), Paul Pelster (TWO-Nachhaltigkeitspreis), Florian Schröder (Bester Haller), Lily Schirmbeck (Bestes Mädchen), Edward Bundan (2. Platz).

Vorfreude auf das Haller Jugendopen

Freitag nächste Woche ist es schon soweit: Das Haller Jugendopen 2023 startet. Die aktuelle Teilnehmerliste ist mittlerweile hier zu finden. Die Turnierausschreibung hat noch ein kleines Update erhalten. Durch die freundliche Unterstützung der Technischen Werke Osning konnten wir das Preisgeld für die Plätze 1-3 erhöhen sowie diverse Sonderpreise ausschreiben. Insbesondere auf den Nachhaltigkeitspreis für die weiteste Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln in Höhe von 50€ möchte ich an dieser Stelle hinweisen. Weiterhin gibt es nun einen Sonderpreis für den besten Haller Spieler sowie für die beste weibliche Spielerin in Höhe von je 50€ und jeder Teilnehmer, der keinen der Geldpreise erringt, wird am Ende des Turniers einen Sachpreis mit nach Hause nehmen. Zehn Startplätze sind noch frei, kurzentschlossene dürfen sich dazu gerne an mich wenden: markus.schirmbeck@sk-halle.de

Premiere beim Schachklub Halle: Schachturnier mit Stellungsvorgabe

Zum ersten Mal veranstaltete der Schachklub Halle ein Turnier mit Stellungsvorgabe. Besonders an diesem Format ist, dass nicht aus der Grundstellung gespielt wird, sondern ein paar Züge vorgegeben werden. So kommen Eröffnungspositionen aufs Brett, die den Spielern meist weniger bekannt sind als das übliche persönliche Repertoire, es ist also mehr Improvisationstalent und allgemeines Schachverständnis gefragt als Theoriewissen. Die Startstellungen wurden unter denen ausgelost, die bei der Computerschach Weltmeisterschaft im letzten Jahr gespielt wurden. Dort spielen die Schachprogramme absichtlich nicht aus der Grundstellung heraus gegeneinander, da in dem Fall aufgrund der Spielstärke der Engines fast jede Partie Remis ausgehen würde und für die menschlichen Zuschauer ziemlich uninteressant wäre. Die vorgegebenen Stellungen sind absichtlich so gewählt, dass eine Seite ungefähr eine Bauerneinheit Vorteil hat. Dies führt zu deutlich spannenderen Partien. Ähnliches erhofften wir uns für unser Turnier und wurden nicht enttäuscht.

Gespielt wurde in der bekannten Haller Remise bei besten Bedingungen (Einzeltische, viel Platz) in 4er Gruppen. Jeder spielte gegen jeden jeweils eine Doppelrunde mit vertauschten Farben, insgesamt also 6 Partien. Die Bedenkzeit war 30 Minuten + 5 Sekunden, Zeit genug, um sich gründlich in die unbekannten Strukturen, die aus der Eröffnungsvorgabe resultierten, hineinzudenken. Das Teilnehmerfeld war ebenfalls auf erfreuliche Weise ungewöhnlich: 26 Teilnehmer spielten in den Gruppen A-F. Die Einteilung im Vorfeld war etwas schwierig, da 11 Spieler keine Wertungszahl besaßen. Es handelte sich dabei aber keineswegs um Anfänger. Einige hatten bisher einfach noch nie am offiziellen Schachturnierbetrieb teilgenommen oder sogar überhaupt noch nie eine Wettkampfpartie am Brett gespielt. Wir freuten uns ganz besonders, diese Teilnehmer bei uns begrüßen zu dürfen, denn auch wenn man Schach wunderbar im Internet spielen kann, ist man doch erst so richtig Teil der Schachfamilie, wenn man anderen Schachbegeisterten bei der Partie in die Augen schauen kann und mit ihnen bestenfalls die Partie im Anschluss auch noch besprechen kann.

In der ersten Runde wurde eine Stellung aus dem Bereich Nimzowitsch Sizilianisch ausgelost.

Weiß steht hier durch den für Schwarz nervigen Bauern auf e5 schon etwas besser. Der Vorstoß d6 mit anschließendem Tausch würde in einem rückständigen schwarzen Bauern auf der halboffenen d-Linie münden, der Vorstoß f6 in einer geschwächten Königsstellung. Zudem hat Weiß Raumvorteil. Dieser weiße Vorteil spiegelte sich auch im Ergebnis unserer Spieler wieder. Die 26 Partien endeten mit 15 Punkten für Weiß, was statistisch nicht signifikant ist. Beim Schachspiel aus der Grundstellung gewinnt Weiß im Durchschnitt 37% aller Partien, Schwarz gewinnt 27% und der Rest geht Remis aus. Die Punkterwartung pro Partie liegt für den Weißspieler demzufolge im Durchschnitt bei 0,58. In dieser Runde hat Weiß 0,57 Punkte geholt, unsere Teilnehmer konnten ihren Startvorteil also nicht nutzen.

In Runde zwei spielten wir einen „lausigen Philidor“.

Der beste Plan für Weiß ist es wohl sofort h3 zu spielen. Der Läufer muss sich dann entweder unter ungünstigen Umständen gegen den Springer auf f3 tauschen oder er wird nach Lh5 mit g4 ultimativ nach g6 getrieben, wo er ebenfalls nach d3 auf die weiße Bauernkette schaut und daher eher schlecht steht. Mein Gegner hat diesen Plan auch gefunden, ich entschied mich für den Tausch, konnte den darauf folgenden Angriff aber abwehren und den Remishafen ansteuern. Insgesamt erzielte Weiß wieder 15 Punkte aus 26 Partien, das Fazit dieser Runde ist daher wiederum: Eröffnungsvorteil nicht genutzt.

In Runde 3 wollte es der Zufall, dass wir eine Stellung aus der slawischen Partie aufs Brett bekamen.

Dummerweise hat hier beim Rundenstart die Kommunikation der vielen vorgegebenen Züge nicht richtig geklappt, ungefähr die Hälfte der Bretter verstanden als letzten Zug h5 statt Lh5, was die Stellung für Weiß noch einmal signifikant um eine Bauerneinheit verschlechtert. Eigentlich war nun zu erwarten, dass sich dies diesmal wenigstens statistisch in den Ergebnissen niederschlagen würde. Dem war allerdings wieder nicht der Fall, im Gegenteil: 13,5 Punkte für Weiß bei 26 Partien sind unterdurchschnittlich. Aus statistischer Sicht kann man sagen, dass über das Gesamtturnier hinweg der Eröffnungsvorteil keinen Vorteil bei der Punkteausbeute brachte, was zu folgendem Fazit führt: Schachpartien werden auf Amateurebene weniger durch Vorteile in der Eröffnung gewonnen, sondern durch gutes Spiel in der darauf folgenden Partiephasen.

Kommen wir zu den konkreten Ergebnissen:

In der Gruppe B hatten am Ende Florian Schröder, Lilian Schirmbeck und Lorenz Gresselmeier 3,5 Punkte. Der Geldpreis wurde daher geteilt. Darüber, wer den Pokal mit nach Hause würde nehmen dürfen, musste ein Stechen im Blitzschach entscheiden. Florian setzte sich dabei gegen die anderen beiden durch.

Die Sieger (von links nach rechts): Gruppe C – Victor Vassiliev, Gruppe A – Max Storm, Gruppe E – J.H., Gruppe B – Florian Schröder, Gruppe D – Alex Gresselmeier, Gruppe F – Ekin Caylak

Vielen Dank möchte ich an dieser Stelle noch allen Teilnehmern und Helfern des Turniers aussprechen. Es war ein Experiment, was aus meiner Sicht im wesentlichen gelungen ist. Zumindest meine Partien waren ungewöhnlich und sehr unterhaltsam. Schreibt euer Feedback gerne an mich, denn besser geht immer: markus.schirmbeck@sk-halle.de

Und noch eine letzte Sache: Wir heißen Florian Liman als Vereinsmitglied des SK Halle willkommen. Da ich seine Anmeldung in der Mittagspause ins Vereinsportal eingegeben habe, hat er immerhin 2/3 des Turniers als Vereinsmitglied gespielt :-).

Freundschaftliches Duell: Fabian gegen Florian in der letzten Runde des Turniers.

 

Podestplatz für Lily bei der Jugend-Schnellschach-Weltmeisterschaft

Das georgische Batumi war eine Woche lang der Treffpunkt der internationalen Jugendschachszene. In einem Hotel direkt an der Schwarzmeerküste spielten 500 Kinder aus der ganzen Welt eine Woche die Jugendweltmeisterschaften im Schnell- und Blitzschach in den Altersklassen U8 bis U18 aus. Einzige deutsche Vertreterin war Lilian Schirmbeck vom Schachklub Halle, die mit ihrem Vater Markus anreiste. Lily hatte in der Woche zuvor schon die deutsche Jugendeinzelmeisterschaft in Willingen gespielt, bei der sie als Favoritin ihrer Altersgruppe gestartet, die hohen Erwartungen mit dem 7. Platz aber nicht ganz erfüllen konnte. Die Konkurrenz bei der Weltmeisterschaft war natürlich noch härter. Die größte Konkurrentin nach Setzliste schien zuerst Romi Milner, ein großes Schachtalent aus den USA zu sein, die in den letzten Monaten bei Turnieren auf der gesamten Welt mit ihren Leistungen großen Eindruck hinterlassen hatte. Zudem waren auch viele Spielerinnen aus Russland angereist, die derzeit aber aufgrund verhängter Sanktionen nur unter neutraler Flagge spielen dürfen. Auch einige Spielerinnen aus zentralasiatischen Ländern wie Kasachstan, Armenien und auch viele einheimische georgische Spielerinnen waren am Start, von denen im Vorfeld nicht klar war, wie stark sie im Verhältnis zu Spielerinnen aus dem Rest der Welt sein würden.

Vor der ersten Runde.

Blick von oben in den Spielsaal, Lily sitzt am linken Bildrand (Bildquelle: FIDE)

Der Schnellschachwettbewerb erstreckte sich über 3 Tage. Lily holte am ersten Tag aus ihren 3 Partien 2,5 Punkte und spielte damit ihre erste Partie am 2. Tag gegen die spätere Turniersiegerin Kristina Zavivaeva aus Russland. In einer engen Partie im geschlossenen Sizilianer fand Lily bei einem taktischen Einschlag auf b2 nicht die richtige Fortsetzung, um die Stellung ausgeglichen zu halten und verlor ihre erste Partie. Im weiteren Turnierverlauf stellte sich aber heraus, dass die Spitzengruppe leistungsmäßig sehr nah beieinander war und sich daher auch gegenseitig die Punkte abnahm. In der vorletzten Runde kam es schließlich zum Duell gegen die oben genannte Romi Milner. Die Mädchen spielten eine lange Theorievariante in der Wiener Partie, die Lily ebenso gut kannte wie Romi. Am Ende stand ein ausgeglichenes Endspiel auf dem Brett, welches sogar für Lily leicht vorteilhaft war. Romi benötigte aber einen Sieg, um in der letzten Runde noch Chancen auf den Turniergewinn zu haben, machte Druck und versuchte Lily, zu einem Fehler zu zwingen. Sie scheiterte aber letztlich an Lilys Verteidigung und die Partie ging Remis aus. In der letzten Runde hatte Lily daher mit einem Sieg die Chance, einen Platz auf dem Podest zu sichern, auf welchem am Ende bei diesem Wettbewerb 5 Spielerinnen würden stehen dürfen. Sie spielte gegen die Georgierin Barbare Chiokadze, die eine deutschsprachige Schule in Tiflis besucht und mit der Lily sich daher auch in ihrer Muttersprache unterhalten konnte. In dieser Partie überraschte Lily ihre Gegnerin mit dem angenommenen Damengambit, welches sie für die Deutsche Meisterschaft eine Woche zuvor vorbereitet hatte. Sie überspielte ihre Gegnerin und erarbeitete sich eine Gewinnstellung. In beiderseitiger Zeitnot übersah Barbare glücklicherweise eine taktische Rettung und Lily konnte sich den Sieg sichern, der den vierten Platz im Wettbewerb bedeutete. Die Freude war riesengroß, vor Ort in Batumi und bei allen Schachfreunden aus Deutschland, die von zuhause aus mitfieberten.Nach diesem Erfolg stand ein Ruhetag an, bei dem vom Weltschachverband ein Ausflug in den botanischen Garten von Batumi organisiert wurde.

Der Garten erstreckt sich auf einem Hochplateau direkt an der Schwarzmeerküste. Im Hintergrund lässt sich die Skyline von Batumi erahnen.

Der anschließende Wettbewerb im Blitzschach lief dann nicht ganz so gut, am Ende wurde es mit 6 aus 11 Punkten der 8. Platz. Mit der Siegerehrung ging mit der Überreichung ihres Preises durch die ehemalige Schach-Weltmeisterin Susan Polgar ein aufregendes Turnier zu Ende. Auch neben dem Turnier war es toll, sich mit Schachspielern und Schachspielerinnen aus aller Welt auszutauschen. Das nächste große Event steht auch fest: Lily wurde vom Bundestrainer zusammen mit der frisch gebackenen Deutschen Meisterin in der Altersklasse U12w Paula Czäczine nominiert, Deutschland bei der Jugend-Team-Europameisterschaft in der Altersklasse U12w zu vertreten, welche Ende Juli im rumänischen Iasi gespielt wird.

Lily und Mizuki, dem einzigen japanischen Teilnehmer, bei der Siegerehrung. Er hatte aus Tokio wohl die weiteste Anreise von allen.

Schirmbeck, Lilian – Vardanyan, Arpi: Schwarz schlug gerade mit dem Springer den Bauern auf f3. Der weiße Bauer auf g2 ist gefesselt, daher kann er den Springer nicht schlagen und der schwarze Turm deckt zudem den Springer. Schwarz hatte aber übersehen, dass Weiß den Springer trotzdem mit der Dame schlagen kann. Diese kann zwar wiederum vom schwarzen Turm geschlagen werden, aber die schwarze Dame ist ebenfalls angegriffen und Weiß hat am Ende der taktischen Abwicklung eine Figur mehr als Schwarz.

Bezirks-Vierer-Blitz-Meister 1995/96

U14 NRW Jugendmannschaftsmeisterschaft

Die Rhederaner Mannschaft war dieses Jahr zur Hälfte mit Haller Spielern besetzt, daher kopiere ich als „Gegenleistung“ mal den Bericht zum Ereignis von der Homepage des Rhedaer SV. Hier ist er:

Auch nächstes Jahr Verbandsklasse

Die Verbandsklassensaison ist beendet, hier das Endergebnis:

Für uns hat es nach einem starken Schlussspurt doch noch zu einem Platz im Mittelfeld gereicht. Wir werden daher auch in der nächsten Saison auf OWL Ebene antreten dürfen. Herzlichen Glückwunsch an alle, die diese Saison für uns am Brett saßen!

Fidemeister Bogdan Bilovil gewinnt Teutopokal in Halle

In der Haller Destille trafen sich am Freitag 32 Schachspieler zur Mai-Ausgabe des Teutopokals – ein Teilnahmerekord. Bogdan Bilovil wurde seiner Favoritenstellung gerecht, verlor nicht eine Partie und gewann souverän das Turnier. Dahinter ging es eng zu, Yannick Koch vom Hamelner SV trennte nur ein Buchholzpunkt von Mario Ortpaul vom heimischen SK Werther, der sich dadurch mit dem dritten Platz zufrieden geben musste.

Das restliche Feld war mit 4 unterschiedlichen Nationalitäten international besetzt. Die weiteste Anreise hatten dieses Mal fünf Schachfreunde aus Lingen im Emsland. Einige Nachwuchsspieler waren dabei die Überraschung des Abends. Dakxwin Sutharjan von den Schachfreunden Brackel spielte besonders stark auf, besiegte einige nominell stärkere Gegner und landete am Ende mit 7 Punkten auf dem 12. Platz. Auch der 10-jährige Alexander Döding, der zusammen mit seinem Vater Karsten und drei weiteren Schachfreunden aus Rheda nach Halle gekommen war, spielte gut mit und landete am Ende auf dem 17. Platz, 6 Plätze vor seinem Vater. Der ebenfalls 10-jährige Oleh Skakun vom SK Halle setzte auch ein Ausrufezeichen. Er verdoppelte mit 6 Punkten die 3, die er im März bei seiner ersten Teilnahme erspielte und steigt so langsam ins Mittelfeld des Turniers auf. Erwähnenswert ist zudem, dass der Schiedsrichter des Turniers FA Stefan Ewert Verstärkung mitbrachte. Heiko Schlierf schickt sich an, eine FIDE Schiedsrichter Lizenz zu erwerben, und konnte sich beim Teutopokal eine dafür notwendige Norm erarbeiten.

Die Detailergebnisse finden sich hier. Die nächste Ausgabe des Teutopokals findet am 14. Juni in Bielefeld Babenhausen statt. Gastgeber des Turniers wird dann der Schachklub zweihochsechs Bielefeld sein.

Info

Jeden Freitag:
Vereinsabend im Spiellokal

18.00 – 20.00 Uhr  Kinder- und Jugendschach
ab 20.00 Uhr  Seniorenschach

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